Selbstständigkeit – ein eigenes Herzensbusiness mit Sinnerfüllung, Flexibilität und echter Selbstbestimmung: Ein Traum vieler, verbunden mit dem Versprechen von Freiheit und Selbstverwirklichung. Doch oft wird dieser Traum überschattet von dem Vorurteil, Selbstständigkeit bedeute nichts anderes als „selbst und ständig“ zu arbeiten.
Als ich mein Coaching & Mentoring Business gründete, begegnete auch ich solchen Warnungen, die häufig aus dem Mund von Nicht-Selbstständigen kamen und zu Unsicherheiten führten: War da was dran?
Keinesfalls wollte ich genau in dieser prophezeiten „Selbst und Ständig“ -Falle landen, in dem ich:
- alles selbst erledigen muss,
- meine Liebsten vernachlässige, weil die Zeit fehlt,
- die Partnerschaft leidet, da ich stets erschöpft, müde und mit dem Kopf nur im Business bin,
- im permanenten Hustle-Modus bin ohne Pausen und Regenerationszeiten,
- sogar im Urlaub oder in Ruhemomenten nicht abschalten kann,
- und schlussendlich ausgebrannt, unerfüllt und unglücklich bin.
Ja, die Angst vor der „Selbst und Ständig“ -Falle war auch bei mir präsent.
Doch ich habe mich bewusst entschieden, eine Leaderin der neuen Zeit zu sein – eine, die Erfolg UND ein erfülltes Leben nicht als Gegensätze sieht, sondern harmonisch vereint. Selbst wenn es der schwierigere Weg sein mag.
Leider begegnet mir das Phänomen der „Selbst und Ständig“ -Falle heute weiterhin sehr häufig bei Gründerinnen und selbstständigen Frauen. Dieses Schreckgespenst wird für viele Selbstständige zur Realität, getrieben von Perfektionismus, Angst, Verzettelung, zögerlichen oder falschen Investitionen und einem Mangel an unternehmerischem Denken.
Die gute Nachricht ist: Es gibt einen anderen Weg!
Du kannst den Sprung schaffen von „selbst und ständig“ hin zu einer Leaderin der neuen Zeit – mit Leichtigkeit, der Verbindung von Yin & Yang, Smartness und effektiven Strategien.
Wie das genau geht, teile ich in diesem Blogartikel mit dir.
„Selbst und Ständig“ -Falle #1:
Perfektionismus – Der Feind der Leichtigkeit im Business
Perfektionismus steht oft an vorderster Front, wenn es darum geht, in die „Selbst und Ständig“ -Falle zu tappen – insbesondere bei Frauen, denn wir wollen „alles besonders gut“ machen. Dies ist ein Aspekt, der uns Frauen besonders zu schaffen macht – nicht zuletzt aus unserer Sozialisierung heraus.
Frauen streben oft nach Perfektion in allem, was sie tun, und verlieren sich im Detail, anstatt den Gesamtwert ihrer Arbeit zu erkennen. Oft glauben sie, dass die Arbeit eben noch nicht gut genug ist, und so setzen sie ihren Wert – und den Wert der eigenen Dienstleistungen oder Produkte – unbewusst herab.
Oft entsteht hier zusätzlich ein Thema rund um gesundes Moneymindset und es werden Blockaden zu dem Thema Verkaufen aufgebaut. Nicht zuletzt geht es hier auch um den Wert der Dienstleistung, des Produktes und am Ende um die eigene Person dahinter.
Dieser ständige Drang, alles makellos zu gestalten, führt uns direkt in die Arme des klassischen Hochstapler-Syndroms: Imposter Syndrom. Wir stapeln tief, um ja nicht zu enttäuschen, und glauben, wir müssten stets Perfektion liefern.
Beobachte dich selbst:
- Neigst du beispielweise zum Over-Delivering?
- Gehst du mit etwas nicht raus, wenn es noch nicht perfekt oder mehrfach getestet ist?
- Gibst du mehr, als eigentlich versprochen oder erforderlich ist, weil du denkst, es sei noch nicht genug oder du seist noch nicht gut genug?
Dieser Perfektionsdrang ist nicht nur ein fieser Erfolgsverhinderer, sondern auch ein Hauptgrund dafür, dass wir uns in der „Selbst und Ständig“ -Falle wiederfinden. Wir investieren so viel Zeit in das Binden dieses sprichwörtlichen Schleifchens, um eine Perfektion zu erreichen, die es niemals geben wird und die – und das ist der springende Punkt – niemand von uns erwartet. Die vermeintliche Notwendigkeit der Perfektion existiert nur in unseren Köpfen.
Es ist an der Zeit, Ohren und Augen zu öffnen und unsere Wahrnehmung zu schärfen. Wir dürfen verstehen, was wirklich zählt: Nicht das fehlerfreie Produkt oder die unzureichende Dienstleistung, sondern die Wertschöpfung, die wir bieten – die Transformation deiner Kund*innen, die sie durch deine Unterstützung erreichen.
Letztendlich ist es das, was unsere Kunden suchen und schätzen – nicht das „perfekte Schleifchen“, sondern die zuverlässige Lösung in sicherer und kompetenter Begleitung, die wir liefern.
„Selbst und Ständig“ -Falle #2:
Angst und fehlendes Selbstvertrauen als Soloselbstständige
Angst und fehlendes Selbstvertrauen sind oft große Hindernisse auf dem Weg zur echten Leaderin in deinem eigenen Business. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Glaube an unsere eigenen Fähigkeiten und an das, was wir bieten, entscheidend ist, um Vertrauen und echte Verbindungen nachhaltig aufzubauen.
Zu Beginn des Unternehmertums ist unsere To-Do-Liste endlos, und es scheint, als hätten wir niemals genug Zeit. Doch hier geht es nicht darum, eine Zeitmaschine zu finden, sondern um das Bewusstsein für das Wesentliche und das Vertrauen in unsere eigene Kompetenz:
1. Vertrauen in das eigene Handeln:
Zu erkennen, was jetzt zu tun ist, ob das wirklich unsere aktuelle Priorität im Business ist und sich darauf zu konzentrieren und zu fokussieren, ist entscheidend. Vertraue dir selbst, deinen eigenen kraftvollen Entscheidungen und setze dabei auf deine Intuition. Wenn du deine wertvolle Intuition am Anfang als Initialzündung nutzt und sie mit deinem wachen Verstand während der Umsetzung verbindest, wird etwas Wunderbares passieren. Eine echte Liebeshochzeit sozusagen.
2. Selbstbewusstsein:
Glaube fest an dich selbst, an deine Dienstleistungen oder Produkte. Wenn du selbst nicht verliebt darin bist – wie sollen es deine Kund*innen sein? Teile diese Begeisterung so oft es geht. Selbstsicherheit und souveränes Auftreten mit echter Überzeugungskraft sind wahre Magnete für deine Kund*innen.
3. Hilfe annehmen:
Zögere nicht, von Anfang an Unterstützung von Expert*innen zu suchen. Niemand ist eine Insel, und Unterstützung durch Expert*innen, die bereits gewisse Meilensteine erreicht haben, kann ungemein hilfreich sein. Auch im eigentlichen Doing hilft es dir, ausführende Unterstützer*innen ins Boot zu holen, die dir durch „Done for you“ und wertvolles Business Sparring viel Zeit schenken können und vor allem deine Nerven schonen. Wichtig davor ist es, deine internen Prozesse gut zu kennen und bestmöglich auch schon dokumentiert zu haben in sogenannten SOPs (Standard Operating Procedures). Halte dein Business möglichst schlank zu Beginn, denn noch bist DU das Business.
Der Versuch, alles allein zu stemmen, führt oft dazu, dass wir in der Falle des „Selbst und Ständig“ landen. Es ist wichtig, die eigenen Grenzen zu erkennen und zu akzeptieren, dass es Bereiche gibt, in denen andere mehr Expertise haben und effizienter arbeiten können.
Deine Zeit, deine Gesundheit und deine Energie sind die wichtigsten Ressourcen in deinem eigenen Business.
„Selbst und Ständig“ -Falle #3:
Prokrastination
Prokrastination kann aufzeigen, wo eine grundsätzliche Schieflage besteht oder wo wir Unterstützung benötigen.
Frage dich daher: Verzögerst du Aufgaben, weil du sie nicht tun willst, oder fehlt dir Expertise?
Oft ist es klüger, sich auf das Kerngeschäft des eigenen Business zu konzentrieren und Randthemen abzugeben.
In der Selbstständigkeit müssen wir zunächst eine komplett neue Struktur für uns aufbauen, die in einem Angestelltenverhältnis durch verschiedene Abteilungen (wie bspw. Marketing, Vertrieb, Buchhaltung, Customer Support, IT, usw.) eines Unternehmens bereits existiert.
Das bedeutet für deine Selbstständigkeit:
1. Strukturen schaffen:
Von Beginn an ist es wichtig, Strukturen, Abläufe und Prozesse zu entwickeln, die wiederkehrende Aufgaben erleichtern, um nicht ständig von Neuem beginnen zu müssen. Zu einem späteren Zeitpunkt in der Selbstständigkeit helfen dir auch Textvorlagen, fertige Rahmen, Automatisierungen, z.B. durch E-Mail-Sequenzen und andere digitalisierte Prozesse.
2. Prozesse etablieren:
SOPs (Standard Operating Procedures) oder einfache „How-To“-Anleitungen für Abläufe und Prozesse sind entscheidend, um nicht immer wieder bei Null anzufangen. Dieser Rahmen gibt neuen Menschen, die an Board kommen, die Möglichkeit, nicht nur Sicherheit zu bekommen, sondern spart wertvolle Zeit und intensive Einarbeitung.
3. Digitale Dokumentation:
Dokumentiere deine wichtigen (wiederholenden) Prozesse einfach und möglichst digital (z.B. mit digitalen Tools wie Notion, MIRO, Figma), sodass sie für dich selbst alle transparent, zugänglich und nachvollziehbar sind. Das vermeidet Doppelarbeit und erleichtert die Einarbeitung von Unterstützung.
Die Arbeit mit einer virtuellen Assistenz oder anderen Unterstützern von Anfang an kann dabei helfen, diese Strukturen und Prozesse zu schaffen und dich auch schon mal „daran zu gewöhnen“, dass du nicht ganz allein bis.
Einsamkeit und permanente Überforderung in der Selbstständigkeit ist ein häufiges Phänomen, warum Gründende doch wieder den Weg zurück in die Anstellung suchen.
Es geht vor allem darum, ein Fundament für die Zukunft zu legen, auf dem dein Unternehmen wachsen kann, ohne dass man selbst überwältigt wird und ständig in allen Bereichen tätig sein muss. So vermeidest du die „Selbst und Ständig“ -Falle und baust ein echtes Herzensbusiness auf, das auch langfristig Bestand hat und dir Freude bereitet.
„Selbst und Ständig“ -Falle #4:
Fehlende Investitionen im eigenen Business
Ein weiterer Grund, warum Selbstständige eben doch „selbst und ständig“ arbeiten, ist wirklich ein fehlendes Investitions-Mindset.
Wenn du ein Business startest, dann sind erstmal die Fragen:
Willst du das wirklich?
Was ist der wahre Grund, warum du deine Selbstständigkeit gestartet hast?
Denn es steckt nicht nur die Illusion „mit Walle-Walle-Kleidchen am Strand langtapsen“, „Zwei Stunden am Tag arbeiten mit dem Laptop in der Hängematte“ und „wir machen das alles nur in Leichtigkeit“ dahinter, sondern Business Aufbau ist auch Arbeit und bedeutet vor allem Konsistenz, Beharrlichkeit und echtes Commitment.
Ich sage bewusst nicht „harte Arbeit“, weil es Arbeit sein darf, die Spaß macht. Das sollte übrigens einer deiner Antreiber sein, dass das, was du machst, dir auch wirklich Freude bereitet – sonst kann es tatsächlich sehr anstrengend werden.
Fest steht, dass uns die Selbstständigkeit manchmal jedoch auch an Grenzen bringt. Doch du kannst dir bestimmte Sachen einfach sparen, indem du am Anfang schaust, in welche (physischen) Dinge, in welchen Support oder in welches Wissen investierst du. Um das von Anfang an gleich wie eine Art Bodenplatte zu erschaffen, die stabil ist für dich und dein Business.
Was ich oft gemerkt habe: Gründerinnen, aber auch Unternehmerinnen, die schon weiter sind, sind sehr investitionsscheu, investieren gar nicht, viel zu spät oder in die „falschen Dinge zur falschen Zeit“. Warum? Weil ihnen Klarheit fehlt.
Oftmals dreht ihnen irgendjemand irgendwas an, was sie unbedingt brauchen. Wenn sie dem dann tatsächlich folgen, merken sie: „Hm, das brauchte ich entweder gar nicht” oder “der oder die war gar nicht richtig für mich“.
Ich habe ganz oft auch Kundinnen im 1:1 Coaching & Mentoring, die ein größeres Programm gebucht haben, das teilweise sehr teuer war – sie aber überhaupt nicht zu dem gebracht hat, wo sie jetzt stehen oder was sie brauchten zu dem Zeitpunkt.
Die Folge: Sie scheuen neue Investitionen und werden extrem vorsichtig.
Doch die Leaderinnen der neuen Zeit tun vor allem eins: Schnelle Entscheidungen aus ihrer Intuition heraus treffen.
Die Sache ist: Wenn wir nicht investieren in uns selbst und in unser Business, ganz besonders, wenn wir ein großer Teil dieses Businesses sind (was in der Regel so ist, wenn du erstmal als einzelne Person startest oder mit einem kleinen Team, denn da hängt ganz viel an dir), dann wird dein Unternehmen nicht nachhaltig wachsen.
Und vor allem du als Unternehmerinnenpersönlichkeit wirst nicht wachsen, wenn du nicht in dich investierst. Oder erst dann, wenn die „Kacke am Dampfen“ ist. Wenn es zu spät ist und du kurz vorm Burnout bist oder dir die Dinge irgendwie aus der Hand gleiten und du dabei wie in Schockstarre zuschaust.
Es ist wichtig, zur richtigen Zeit in der richtigen Dosis zu investieren.
Behalte deine große Vision im Kopf und breche deine Ziele in kleine Schritte herunter, um in die Umsetzung zu kommen. Denn eine große Vision kann uns oftmals auch unter Druck setzen. Deshalb frage dich immer wieder: Wo will ich hin? Was sind meine Ziele? Und bleibe kontinuierlich in kleinen Schritten dran.
Think Big, Act Small!
„Selbst und Ständig“ -Falle #5:
Angst vor Entscheidungen
Was ich bei selbstständigen Frauen ebenfalls immer wieder sehe, ist, dass sich viele nicht entscheiden. Sie entscheiden sich entweder gar nicht oder sie entscheiden sich zu spät.
Viele haben regelrecht Angst vor Entscheidungen, weil sie möglicherweise nicht alle Konsequenzen kennen, weil Klarheit, Selbstbewusstsein oder etwas fehlt, was sie als Grundlage für eine gute Entscheidung brauchen.
Auch hier: Es wird nie den Zeitpunkt geben, wo du absolute hundertprozentige Sicherheit hast bei irgendeiner Entscheidung. Es wird bei Entscheidungen immer eine Restunsicherheit bleiben.
Deshalb: Höre auf dein Herz und auf deine Intuition und kombinier das mit der Vision, die du hast. Und zwar nicht nur mit der Vision von deinem Business, sondern mit der Vision von deinem Leben, von deinem Lifestyle, den du dir wünschst.
Wie passt das zusammen? Was ist da jetzt die richtige Entscheidung, um zu deinen Zielen zu kommen?
Keine Entscheidung zu treffen oder viel zu spät ist nicht der richtige Weg, um sich zu einer echten Leaderin zu entwickeln, die du sein kannst und die du heute schon bist.
Ja richtig gelesen: Du bist sie nämlich schon!
Da sind nur ganz viele Schichten, die sich über dich darüber gelagert haben. Blockaden, Hindernisse oder etwas, was dir jemand eingeflößt hat oder du dir selbst vorsagst.
Das gilt es zu klären, um zu deiner wahren Persönlichkeit zurückzukehren. Das ist das, worin ich auch Unternehmerinnen und Gründerinnen begleite: eine Unternehmerinnen-Identität aufzubauen, die wir in der Angestelltenrolle nie gelernt haben. Im Gegenteil. Es wurde uns abtrainiert, Entscheidungen zu treffen, weil der Rahmen bereits vorgegeben war.
„Selbst und Ständig“ -Falle #6:
Unklare Positionierung
Ich weiß, es ist bei manchen beinahe schon ein Hasswort. Zumindest war es bei mir am Anfang so. Ich hatte das Gefühl, ich muss mich absolut spitz positionieren. Denn aus allen Hörnern tönte es als der einzige wahre heilige Grahl.
Nein, das musst du nicht! Was dir jedoch enorm das Leben erleichtern wird, ist eine klare Positionierung in der Selbstständigkeit. Du solltest klar wissen:
- für welche Themen stehst du,
- was vertrittst du für Werte und vor allen Dingen
- mit wem willst du arbeiten, also wer ist wirklich deine Zielgruppe – entwickle wirklich tiefes, tiefes Zielgruppenverständnis.
Wenn du klar positioniert bist als Expertin, nehmen dich deine Kund*innen ganz anders wahr – egal ob du eine Einzelperson bist oder ob du ein Geschäft hast. Sie verbinden mit dir und deinen Produkten oder Dienstleistungen eine bestimmte Qualität, die sie gern in Ihrem Leben wollen. Es entstehen Identifikation und Sicherheit. Menschen fühlen sich angezogen und kommen gern wieder.
Wenn du aber entweder Everybody’s Darling bist oder du kannst alles, du machst alles, du bist die „eierlegende Wollmilchsau“ im Business, dann wird es schwierig, die entsprechenden Preise dafür zu nehmen. Die eierlegende Wollmilchsau ist in der Regel nämlich sehr günstig oder Menschen tendieren dazu, dich im Preis zu drücken, weil du ja “irgendwie alles und gar nichts” kannst. Das hat in ihrer Wahrnehmung wenig Wert (auch wenn es selbstverständlich in der Realität nicht so ist).
Frage dich: Wie willst du wahrgenommen werden? Oder wie Jeff Bezos einmal eine Personenmarke beschrieb:
Deine Marke ist das, was andere Leute über sich sagen, wenn du nicht im Raum bist.
Jeff Bezos
Schau daher nochmal deine Positionierung im Business an:
- Ziehst du damit aktuell die richtigen Kund*innen an?
- Sind das die, mit denen du wirklich happy bist? Die dich glücklich machen? Die dich und dein Business voranbringen?
Oder darfst du hier nochmal genauer hinschauen?
„Selbst und Ständig“ -Falle #7:
Fehlendes unternehmerisches Mindset (Die Möglichmacherin)
Ein stabiles unternehmerisches Mindset ist entscheidend für den Erfolg eines eigenen Business. Ein solches Denken beinhaltet mehr als nur Engagement und Interesse. Es erfordert eine tiefgreifende Veränderung in der Art und Weise, wie wir Entscheidungen treffen, wie wir Risiken bewerten und wie wir den Wert unserer Angebote schätzen.
Ein unternehmerisches Mindset bedeutet auch, sich nicht in die Falle von Unterbewertung und Über-Akquieszenz zu begeben – zum Beispiel zu häufig Rabatte anzubieten oder aus purer Nettigkeit Leistungen zu verschenken. Viele selbstständige Frauen entwickeln sich zu permanenten „Möglichmacherinnen“ und vernachlässigen dabei ihre eigenen Bedürfnisse und schlichtweg betriebswirtschaftliche Sinnhaftigkeit.
Wenn selbstständige Frauen keine echte unternehmerische Denkweise entwickeln, kann es passieren, dass das Business nie über den „Status eines Hobbys“ hinauswächst. Es bereitet dann zwar Freude, aber schafft nicht die finanzielle Lebensgrundlage, die ein echtes Unternehmen bieten kann.
Ein wirklich erfolgreiches Unternehmen soll nicht nur ein Mittel sein, um Geld zu verdienen, sondern auch eine Quelle der persönlichen Erfüllung und Entwicklung.
Und am bestem im Einklang mit dem eigenen IKIGAI.
Ziel sollte daher sein, ein Unternehmen aufzubauen, das wirtschaftlich tragfähig ist, mit deiner Persönlichkeit resoniert und gleichzeitig die eigene Leidenschaft widerspiegelt. Das schließt ein, dass wir Ressourcen sinnvoll einsetzen, unserer Intuition vertrauen, strategisch denken und handeln sowie die eigene Geschäftstätigkeit in einer Weise ausrichten, die persönliche und unternehmerische Wachstumsziele unterstützen. Hierbei ist es auch wichtig, unser Business so zu strukturieren, dass es nicht nur dich als Unternehmerin selbst, sondern auch, falls vorhanden, deine Familie unterstützt und nährt.
Letztendlich ist es immer ein Zusammenspiel von praktischem Geschäftssinn und der persönlichen Leidenschaft für das, was man tut, was ein Business erfolgreich UND erfüllt macht. Und genau diese Balance zu finden und zu erhalten, ist oft die größte Herausforderung für Unternehmerinnen.
Deshalb habe ich 9 Tipps für dich mitgebracht, wie du dich zur Leaderin der neuen Zeit entwickeln kannst, statt in die “Selbst und Ständig“ -Falle zu tappen.
9 Tipps für deine Entwicklung zur Leaderin der neuen Zeit
Tipp 1: Vision, Mission, Ziele
Entwickle eine klare Vision, Mission und Ziele für dein Business und für deine persönliche Entwicklung innerhalb deines Unternehmens. Reflektiere, welche Rolle du in deinem Business einnimmst und welchen Beitrag du damit für die Welt leisten möchtest.
Es ist legitim, auch persönliche materielle Ziele zu haben. Denke trotzdem groß und überlege, welchen globalen Impact du haben könntest. Was ist der Zweck deines Business und deinem Wirken darin?
Gute Fragen für deine Selbstreflexion können sein:
Tipp 2: Klarheit
Klarheit ist essenziell. Verstehe in der Tiefe, was du wirklich willst – in Bezug auf dein Business, deine Produkte, deine Kund*innen und deine Lebenssituation und vor allem: Sei radikal ehrlich zu dir selbst. Richte dein „internes Navi“ danach aus und lasse dich nicht von deinem Weg abbringen.
Jede von uns hat eine ganz andere Situation. Manche haben Kinder, Hunde, Bauernhöfe oder was auch immer. Es gibt unterschiedliche Lebenssituationen und jede Frau hat andere Kapazitäten an Arbeitsstunden, die sie investieren kann und will für ihr eigenes Business.
Manche Frauen wollen nur online arbeiten, manche offline, manche beides als Hybrid- wie es auch bei mit der Fall ist. Bei manchen verändert sich die Positionierung währenddessen nochmal drastisch: Alles ist OK, nur es darf das richtige Business-Modell passend zum eigenen Lifestyle dafür erschaffen werden.
Mach dir deshalb klar, was du wirklich willst und richte dein „internes Navi“ darauf aus, dass das auch in der Umsetzung funktioniert. Was ebenfalls sehr hilft: ein klarer Fokus, ohne permanent dem FOMO zu verfallen, durch Ablenkung oder ständiges Vergleichen vom Wege abzukommen.
Tipp 3: Konsequenz
Der dritte Punkt, den ich dir wirklich von Herzen mit auf den Weg geben kann, ist Konsequenz.
Sei konsequent in deinem Tun und lerne, Nein zu sagen. NEIN – ist ein vollständiger Satz 😉. Lehne besonders dann ab, wenn verlockende Angebote nicht zu deiner Vision und deinen Zielen passen. Dies hilft dir, den Fokus zu bewahren und dich nicht endlos zu verzetteln.
Da darf ich mich selbst an die eigene Nase fassen: Ich bin eine Scannerpersönlichkeit und liebe es, auf ganz vielen Hochzeiten zu tanzen. Für mich ist ganz viel ganz spannend und interessant. Ein schmaler Grat von „Vertüdelung Deluxe“ und einer gesunden Offenheit für Neues.
Tipp 4: Kontinuität
Bleibe kontinuierlich dran! Auch wenn es permanent Herausforderungen im Außen gibt, du einfach mal weniger produktiv bist oder es nicht zu klappen scheint.
Kontinuität ist für Selbstständige eines der größten Herausforderungen – insbesondere, wenn es schwierig wird.
Halte klar den Fokus und lass dich nicht vom „dreiköpfigen Affen auf dem Baum“ ablenken.
Beharrliches Dranbleiben ist ein echter Erfolgsbringer: lieber ein bisschen machen, als gar nichts und die Fährte verlieren.
Ich beschreibe das oft mit folgendem Bild:
Du hast ein kleines Ruderboot, in welchem du motiviert zu einer Insel rudern willst – manchmal in ruhigen Gewässern, manchmal auf einer stürmischen See. Du hast nur dieses Ruderboot, deine eigene Armkraft und diese Ruder. Die Insel ist ganz weit weg von dir und erscheint dir kaum erreichbar. Doch wenn du immer weiter ruderst und ruderst und ruderst, nicht aufhörst, vielleicht mal etwas weniger kraftvoll, um Energie einzusparen oder dich auszuruhen, aber dennoch immer stetig weiter ruderst, dann wirst du irgendwann auf deiner Insel ankommen.
Du wirst aber nicht ankommen, wenn du immer zu etwas anderes machst, dich hinterfragst oder den Kurs permanent änderst. Bleib konsistent und professionalisiere dein Rudern.
Schau mal für dich:
Tipp 5: Unternehmerisches Mindset
Entwickle ein starkes unternehmerisches Mindset. Das ist etwas, was ich selbst sehr intensiv lernen durfte: Umgebe dich mit Gleichgesinnten und Vorbildern, die den Weg bereits gegangen sind und die dich auch mal Mitziehen können, wenn du schwach bist. Gehe in Masterminds (ich liebe Masterminds!), suche dir Sparringspartner*innen mit ähnlichen Zielen und spreche mit Menschen, die den Weg schon erfolgreich gegangen sind.
Vernetze dich mit Menschen, die ebenfalls etwas in der Welt bewegen wollen und nicht nur ihr Business als Hobby betrachten. Dieser Vibe wird dich mittragen und beflügeln.
Ich liebe folgenden Satz dazu:
Wenn du fliegen lernen willst,
dann lern mit den Adlern fliegen.
Tipp 6: Ein starkes & hilfreiches Netzwerk aufbauen
Baue dir ein Netzwerk auf, das auf echtem Geben und Nehmen basiert. Nutze dieses Netzwerk für pragmatische Ratschläge und Tipps, Sparring und eine Portion Mut und Zuversicht, um dich aus der „Selbst und Ständig“ -Falle befreien zu können.
So agieren Leaderin der neuen Zeit – echte Co-Creation statt einsames Vor-sich-hinarbeiten.
Dabei ist es fast egal, ob es genau das gleiche oder ein sehr ähnliches Business-Modell ist. Natürlich ist es nützlich, wenn man in einem ähnlichen Metier unterwegs ist. Es ist oftmals aber auch sehr hilfreich, „Bubble Hopping“ zu machen, um aus seiner eigenen Blase rauszukommen und ein paar andere Gedanken und wertvolle Perspektiven zu bekommen. Denn leider sehen wir selbst oft den Wald vor lauter Bäumen nicht und haben blinde Flecken.
Ein starkes Netzwerk, in dem du auch mal kurz eine spezielle Frage stellen kannst und direkt qualifizierte Antworten bekommst – und nicht gleich ein komplettes Mentoring oder ein Coaching buchen musst – ist Goldwert. Das funktioniert in Gruppen oder im 1:1 Kontakt. Achte darauf, dass der Kontakt immer auf Augenhöhe bleibt und du nicht allein auf der „Geberinnen-Seite“ bleibst. Geben und Nehmen dürfen im Einklang sein.
Tipp 7: Support durch Expert*innen und Supporter*innen
Hole dir Unterstützung von Expert*innen, die an deinem Erfolg interessiert sind und nicht nur auf dein Geld aus sind. Entscheide klug, wer diese Expert*innen für dich sein können und plane finanzielle Investitionen in solche Unterstützungen ein, denn sie sind Investitionen in dein Business und dein Wachstum.
Schau mal rein, wie du bisher Entscheidungen getroffen hast:
- Nach welchen Kriterien hast du bisher entscheiden?
- Wie genau suchst du?
- Woran machst du fest machst, ob du jemanden wirklich als Expert*in in dem jeweiligen Bereich einschätzt?
Ich kann dir zu 100% sagen: Menschen die erfolgreich geworden sind, haben alle ausnahmslos Menschen an ihrer Seite gehabt oder haben sie auch permanent, die sie auf ihrem Weg begleiten.
Coaches, Mentor*innen, Expert*innen, ein externes und/oder internes Team.
Ich kalkuliere diese Investitionskosten in meine Entwicklung als Unternehmerin und die meines Business jährlich auch mit ein. Das war für mich von Anfang an sonnenklar. Selbstverständlich immer angemessen im Verhältnis mit dem, was reinfließt, so dass keine Dysbalance entsteht, die zu Unsicherheiten führt.
Deshalb frage dich:
Passt mein aktuelles Investitionsvorhaben in Business-Support gerade auch zu meiner finanziellen Situation?
Und wenn nicht: Ändere erstmal deine finanzielle Situation, entwickle ein gesundes Money Mindset und lege den Fokus auf tägliche Verkaufsaktivitäten. Schau, wie du schnell und nachhaltig wieder einen guten Cashflow für dein Business generierst, um dann auch weitere Investitionen tätigen zu können.
Denn ohne Investitionen wirst du und dein Business nicht wachsen.
Tipp 8: Klares Commitment
Bekenne dich klar zu dir selbst und deinem Business. Überwinde Selbstzweifel und die Angst vor Erfolg, indem du ein Commitment zu deinem Weg und deiner Vision abgibst.
Commitment für dich selbst und zu deinem Business sind elementar. Oftmals kommen innere Zweifel auf – zu Beginn und auch in späteren Wachstumsphasen. Ich nenne sie liebevoll: Wachstums-Schmerzen.
Ich hatte beispielsweise starke Angst davor, dass es funktioniert. Dahinter steckte im Grunde die Angst vor meiner eigenen Größe.
„Eine meiner tiefsten Glaubenssätze waren: Erfolg macht einsam.“
Im Business-Aufbau war das eines meiner größten Learning, als ich realisiert hatte, dass ich regelrecht Angst vor Erfolg hatte. Unbewusst dachte ich tatsächlich, dass Erfolg einsam macht. Unsere Gedanken werden Realität.
Meine tiefe innere Angst war: „Wenn ich erfolgreich bin, gehöre ich ja zu diesen rigorosen, unnahbaren Karrierefrauen, die nur noch ihr Business im Kopf haben, die über Leichen gehen und irgendwie alles andere egal ist.“
So habe ich mich als sensible Seele nie gesehen und so wollte ich nie werden und – kleiner Spoiler – so bin ich auch nicht geworden. Es ist alles nur in unserem Kopf!
Übung: Schreibe einen Brief an dich selbst
Ein klares Commitment an dich selbst und dein Herzensbusiness.
Tipp 9: Balance zwischen Yin und Yang
Finde eine Balance zwischen den männlichen und weiblichen Energien in deinem Business. Zu viel Yang kann in einen „höher, schneller, weiter“-Modus führen, während Yin dir hilft, auch deine Intuition und Weiblichkeit in deinem Business zu integrieren.
Ich gehörte nie zu den Frauen, die die Speerspitze allen für Frauen hochhalten und sagen, „Frauen sind die besseren Menschen“. Das ist in meiner Welt nicht so. Jedes Wesen auf dieser Erde ist wundervoll. Punkt. Und es ist vollkommen egal ob du ein Mann, eine Frau bist oder wie auch immer du dich selbst definierst. Frauen sind lediglich anders als Männer. Überhaupt ist jeder Mensch hochindividuell.
Als ich selbst im Business-Aufbau gemerkt habe, dass ich zu viel Yang Energie hatte, lud ich bewusst mehr Weiblichkeit in mein Business ein und schaltete auf Empfangsmodus. Ich erlaubte mir, dass es leicht sein darf, alles fließen darf und holte mir meine Weiblichkeit zurückholen.
Ich empfehle dir: Neben dem zielstrebigen Vorangehen, einer guten Strategie und echtem Machertum (Yang), integriere auch Yin-Energien in deiner Selbstständigkeit: Geh tief ins Urvertrauen, nutze deine Körperweisheit, integriere all deine Emotionen – lasse alles „in göttlicher Ordnung“ fließen und verbinde beide Welten.
Wir sind so viel mehr, als wir glauben zu sein. Wir sind ALLES und wir dürfen all das in Balance bringen und zusammenfließen lassen. Ying & Yang im Einklang: Das ist die wahre Qualität der Leaderinnen der neuen Zeit.
Fazit
Zum Abschluss möchte ich noch eine entscheidende Fähigkeit hervorheben, die für für die Leaderinnen der neuen Zeit von größter Bedeutung ist: Selfleadership.
Selfleadership – gesunde Selbstführung, Selbstmanagement (nenn es, wie du willst) geht weit über das bloße Funktionieren des eigenen Business oder das Vorhandensein von Geld auf dem Konto hinaus.
Wahre Führung beginnt in uns selbst – in unserem Herzen und in unserem Verstand.
Selbstführung ist der Schlüssel, um das Tor zur Welt zu öffnen. Wenn du in der Lage bist, dich selbst in deinem Business und Leben zu führen, werden Ängste, insbesondere die Angst vor der Falle des „Selbst-und-Ständig-Seins“, überflüssig. Du wirst beginnen, intuitiv Entscheidungen zu treffen, die nicht nur für dich, sondern auch für dein Business förderlich sind.
Ich hoffe sehr, dass die Gedankenanstöße in diesem Blogartikel für dich von Wert waren. Wenn du das Gefühl hast, dass beim Thema Selfleadership noch Raum für Wachstum ist oder du tiefer in deine innere Welt eintauchen möchtest, melde dich gern bei mir.
Lass uns ins offene und vertrauensvolle Gespräch kommen und gemeinsam herausfinden, wie du nicht nur dich selbst, sondern auch dein Business und später auch dein Team effektiver führen kannst.
Indem du täglich echte Selbstführung praktizierst, erschließt du das volle Potenzial deiner Unternehmung und sorgst für nachhaltiges inneres und äußeres Wachstum. Ich wünsche es dir von Herzen.